Rheuma: in Bewegung bleiben, Begleiterkrankungen beobachten

Um sich trotz rheumatologischer Erkrankungen seine Lebensqualität zu erhalten, ist es für Betroffene essenziell, in Bewegung zu bleiben und gemeinsam mit den behandelnden Ärzten sorgfältig auf Anzeichen von Begleiterkrankungen zu achten. So das Fazit des zehnten Rheumatologischen Patiententages der Hessing Klinik für Endoprothetik und orthopädische Rheumatologie.

Entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen, vor allem die rheumatoide Arthritis, belasten im Alltag stark. Um trotzdem Lebensqualität zu haben und mit der Krankheit möglichst beschwerdearm umgehen zu können, ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben und Anzeichen von Begleiterkrankungen möglichst früh zu erkennen. Das zeigte der zehnte Rheumatologische Patiententag der Hessing Klinik für Endoprothetik und orthopädische Rheumatologie, auf dem kürzlich Ärzte verschiedener Disziplinen der Einladung von Hessing-Chefarzt Dr. Jan Tomas folgten, um ihr Wissen an Patienten weiter zu geben.

Frühsymptome ernst nehmen

Rheumatologische Erkrankungen können sich auf verschiedene Organsysteme auswirken. Häufig sind beispielsweise Lungenerkrankungen wie eine Lungenfibrose. Leider sind die Frühsymptome in diesem Fall meist nicht sehr spezifisch, so können Husten, Schmerzen im Brustkorb oder Atemnot bei Belastung Anzeigen für eine Einschränkung der Lungenfunktion sein. Die, erklärte Patiententag-Referent Dr. Georg Olbrich, unbedingt ernst genommen und nicht bagatellisiert werden sollten.

Entzündlich rheumatische Erkrankungen gehen ferner mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko einher, auch Magen-Darm-Probleme sowie Osteoporose können Begleiterkrankungen sein. Wichtig, erklärte Internist Dr. Klaus Becker, sei es hier Rheuma-Patienten systematisch und regelmäßig auf Anzeichen der häufigsten Begleiterkrankungen, so genannter Ko-Morbiditäten, zu untersuchen. Ebenso essenziell: die Zusammenarbeit aller involvierten Personen, vom Patienten selbst über den Rheumatologen und den Hausarzt bis hin zu anderem Fachpersonal, zum Beispiel Therapeuten.

Beweglichkeit erhalten

Sehr häufig geht Rheuma mit einer eingeschränkten Beweglichkeit einher. Am häufigsten betroffen und im Alltag besonders einschränkend für die Patienten sind Hand- und Fingergelenke, die typische „Rheuma-Hand“. Therapieziel ist hier eine stabile, belastbare und schmerzfreie Gelenkbeweglichkeit möglichst lang zu erhalten.

Dabei kann neben konservativer Therapie auch eine Operation unter Umständen Linderung bieten, insbesondere wenn es bereits zu Deformitäten von Hand- und Fingergelenken gekommen ist. Operativ, so erläuterte Dr. Bernhard Rozée, Chefarzt der Hessing Klinik für Handchirurgie, wird ein dreifacher Ansatz verfolgt, um Schmerzen zu reduzieren und die Gelenkfunktionen zu erhalten oder zu verbessern: Prävention von weiteren Schäden, Rekonstruktion bereits verloren gegangener Funktionalitäten und, wenn nötig, Gelenkversteifung oder Gelenkersatz.

Körperliche Aktivität ist essenziell

Dass Bewegung gesundheitsrelevant ist, ist bekannt. Auch und insbesondere Patienten mit rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen profitieren davon und steigern ihre Beweglichkeit und Lebensqualität. Patiententag-Referent Dr. Martin Runge betonte die Notwendigkeit von regelmäßiger körperlicher Aktivität und erläuterte vier Schwachstellen des Bewegungssystems, die beim Älterwerden besonders bedroht sind und nachlassen: Muskelkraft, Balance, Dehnung und Schnelligkeit.

Es gibt etliche, leicht im Alltag auszuführende Übungen für Kraft, Beweglichkeit und Koordination, zum Beispiel Balance-Halten auf einem Bein, Rumpfbeugen zur Seite, Wippen im Knie und leichte Kraftübungen für Beine, Rumpf und Arme. Ergänzt um Ausdauerübungen können sich auch Rheuma-Patienten so länger beweglich halten.

Rheumatologischer Patiententag 2018

Ziel der Rheuma-Orthopädie in den Hessing Kliniken ist es, den betroffenen Patienten Lebensqualität zu stiften. Dafür steht Chefarzt Tomas mit seinen Ärzten stets im fachlichen Austausch mit Kollegen und gibt dieses Wissen an seine Patienten weiter.

Auch 2018 wird wieder ein interdisziplinärer Patiententag stattfinden. Terminiert ist Samstag, der 13. Oktober. Fachärzte verschiedener Disziplinen sowie Selbsthilfegruppen stehen dann wieder für Informationen und Fragen bereit.

 

Über die Hessing Kliniken

Die Hessing Kliniken sind eines der führenden Orthopädie-Kompetenzzentren Europas und gehören zu den größten orthopädischen Fachkliniken deutschlandweit.

Unsere Ärzte führen über 10.000 orthopädische Operationen im Jahr durch. In dem orthopädischen Klinikum mit acht hochspezialisierten Fachabteilungen, den zwei Rehabilitationskliniken und der Hessingpark-Clinic mit ihrem Schwerpunkt im Bereich der Versorgung von Spitzensportlern und privatärztlichen Leistungen behandeln wir jährlich mehr als 13.000 stationäre Patienten auf höchstem medizinischem und pflegerischem Niveau.

Trägerin der Kliniken ist die traditionsreiche Hessing Stiftung, zu der mehrere Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft und anderer Branchen mit dem Schwerpunkt im Großraum Augsburg gehören.

Im Jahr 2018 wird die Stiftung ihr hundertjähriges Bestehen feiern.

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